Präsentation des Themenhefts des HDO-Journals: „Pionierinnen, Visionärinnen, Kämpferinnen. Frauen aus dem östlichen Europa“

Veranstaltungstermin: Dienstag, 16. September 2025, 19.00 Uhr

Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Grußwort: Professor Dr. Andreas Otto Weber (Direktor des HDO)

Referenten: Dr. Lilia Antipow (HDO), Dr. Dr. h.c. Johann Schneider (Magdeburg)

Anmeldung erforderlich: telefonisch unter 089-449993-0 oder per E-Mail an poststelle@hdo.bayern.de

Mit der Ausstellung „Ungehört – Die Geschichte der Frauen. Flucht, Vertreibung, Integration“ und dem gleichnamigen Begleitbuch hat das HDO einen bedeutenden ersten Schritt unternommen, um die Erfahrungen und Leistungen deutscher Frauen aus dem östlichen Europa sichtbar zu machen und eine wichtige Diskussion anzustoßen. Das aktuelle Themenheft des HDO-Journals, das den Titel „Pionierinnen, Visionärinnen, Kämpferinnen. Frauen aus dem östlichen Europa“ trägt, versteht sich als Erweiterung dieses Projekts und legt den Fokus auf die vielfältigen Lebenswege dieser Frauen.

Der erste Teil, „Frauen – Flucht, Vertreibung, Integration“, beginnt mit einer Einführung in die Konzeption, den Inhalt und die Gestaltung der Ausstellung. Es folgen Beiträge, die direkt aus den Lebensgeschichten der Zeitzeuginnen entstanden sind, darunter die Tänzerin Ria Schneider, eine Donauschwäbin aus der Batschka. Weitere Berichte widmen sich Marianne Kretschmer, einer Siebenbürger Sächsin, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Rumänien in ein sowjetisches Arbeitslager deportiert wurde, und der Lebensgeschichte von Katharina Göhring, einer Deutschen aus der Ukraine. Anschließend stellt Professor Dr. Manfred Kittel die sozialpolitische Bedeutung des Lastenausgleichs für Frauen dar. Dieser Teil schließt mit einem Podiumsgespräch, das im Februar 2024 mit Caro Matzko geführt wurde, in dem die Moderatorin über die Spuren der Kindheit ihres ostpreußischen Vaters in ihrem eigenen Leben spricht.

Der zweite Teil „Der Aufbruch der Frauen“ stellt außergewöhnliche Frauen aus dem östlichen Europa vor, darunter Rosa Klauber, Gründerin einer Münchner Textilhandlung, sowie die Pionierin der Sexualaufklärung Beate Uhse. Petra Dombrowski präsentiert ihre Ausstellung „Vorsicht! Agentinnen schreiben mit!“, die 2025 im HDO zu sehen war.

Der dritte Schwerpunkt „Aktuelle Positionen“ beleuchtet gesellschaftliche und künstlerische Entwicklungen, mit Beiträgen zu zivilgesellschaftlichem Engagement, Trachten, Kunst und Gender.

Zur Veranstaltung hält Dr. h.c. Johann Schneider einen Vortrag über Fairy von Lilienfeld, die erste Professorin für evangelische Theologie in Deutschland, deren Lebensweg im Heft vorgestellt wird.

Dr. Dr. h.c. Johann Schneider (geb. 1963 in Mediasch/Siebenbürgen, Rumänien) ist ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe und Regionalbischof des Bischofssprengels Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Schneider ist auch Domherr der Vereinigten Domstifter von Naumburg, Merseburg und Zeitz und seit März 2014 Kuratoriumsvorsitzender der Diakoniewerks Halle. Von Johann Schneider liegen u.a. folgende Publikationen vor: Der Hermannstädter Metropolit Andrei von Șaguna. Reform und Erneuerung der Orthodoxen Kirche in Siebenbürgen und Ungarn nach 1848 (2005).