Ausstellungen

Im Haus des Deutschen Ostens

19. Juni 2024 - 31. Juli 2024
Vertriebene 1939
Öffnungszeiten:
Montag - Freitag (werktags) 10 - 20 Uhr
Haus des Deutschen Ostens

ab April 2023
HDO auf Reisen in Europa - Bilder von Uwe Beck
Öffnungszeiten: Montag - Freitag (werktags) 10 - 20 Uhr; Im August: Montag - Freitag (werktags) 10 - 18 Uhr
Haus des Deutschen Ostens, Flur, 2. Stock

ab Mai 2024
Das Who is Who der Deutschen aus dem östlichen Europa - Folge 7
Öffnungszeiten: Montag - Freitag (werktags) 10 - 20 Uhr; In den Weihnachtsferien geschlossen
Haus des Deutschen Ostens, Flur, 1. Stock

 

Außerhalb des HDO

HDO in Deutschland:

Zur Zeit finden keine Ausstellungen des HDO in Deutschlands statt.

 

HDO in Europa:

Zur Zeit finden keine Ausstellungen des HDO außerhalb Deutschlands statt.

 

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September 2024

SEP 8.

Tag des offenen Denkmals

Das HDO als Wahr-Zeichen?

Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

In diesem Jahr öffnet das Haus des Deutschen Ostens erstmalig seine Türen für den bundesweiten „Tag des offenen Denkmals®“, der 2024 unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ steht. An diesem Tag ist das Haus inklusive der Bibliothek und der Jubiläumsausstellung „Wer bin Ich? Wer sind Wir? Zu Identitäten der Deutschen aus dem östlichen Europa“ geöffnet. Auf dem Programm stehen zudem Kurzführungen durch das Haus und die Bibliothek.

Eintritt: Eintritt frei

Kurzführungen durchs Haus: Vom Kloster zum Begegnungszentrum – Das HDO als Wahr-Zeichen?

Uhrzeit: 11.30 Uhr, 13.30 Uhr, 15.30 Uhr

Treffpunkt: im Foyer

Referentin: Patricia Erkenberg M.A.

In einer Kurzführung wird die Geschichte des Hauses vom Benediktinerinnenkloster über diverse Ämter bis zum heutigen Haus des Deutschen Ostens vorgestellt. Die vielfältige Nutzungsgeschichte des Hauses soll dabei im Mittelpunkt stehen, unter anderem dessen Bedeutung für Flüchtlinge und Vertriebene nach 1970. Denn für viele von ihnen ist das HDO ihr ganz persönliches „Wahr-Zeichen“. Besonderes Highlight der Führung ist die Besichtigung des sonst nicht zugänglichen Dachstuhls des Hauses.

Kurzführungen durch die Bibliothek: Die HDO-Bibliothek – größte öffentliche Spezialbibliothek ihrer Art in Bayern

Uhrzeit: 12.00 Uhr, 14.00 Uhr, 16.00 Uhr

Treffpunkt: im Eingangsbereich der Bibliothek

Referentin: Dr. Lilia Antipow

Die Bibliothek des Hauses des Deutschen Ostens umfasst rund 90.000 Bände sowie 383 laufende Periodika und ist damit die größte öffentliche Spezialbibliothek ihrer Art in Bayern. Der Sammelschwerpunkt liegt auf der Geschichte und Kultur der Deutschen des östlichen Europa. In der Kurzführung wird die Geschichte der Bibliothek erläutert und deren Räumlichkeiten gezeigt. Zudem werden einige besondere Schätze des Bestandes präsentiert und ein Einblick ins sonst verschlossene Magazin gewährt.

SEP 19.

Buchpräsentation

"Hannah Arendt" (2023)

Veranstaltungstermin: Donnerstag, 19. September 2024, 19.00 Uhr

Referent: Professor Dr. Thomas Meyer (München)

Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

„Ich glaube nicht, dass es irgendeinen Denkvorgang gibt, der ohne persönliche Erfahrung möglich ist. Alles Denken ist Nachdenken, der Sache nach – denken.“ Für Thomas Meyer bilden diese Sätze den Leitfaden seiner Biografie Hannah Arendts. Ihm folgt Meyer, wenn er anhand neuer Quellen ihr Leben und Werk von Königsberg nach New York, von der Dissertation über Augustin bis hin zum unvollendeten Opus magnum „Vom Leben des Geistes“ nachzeichnet und deutet. Seine Biografie beleuchtet die Faszination und die Kritik, die ihre Person und ihre Schriften zeitlebens auslösten, und macht dabei sowohl für Interessierte wie für Kenner das Phänomen „Hannah Arendt“ verständlicher.

Der hier gewählte Zugang unterscheidet sich radikal von der bisherigen Forschung. Erstmals werden bislang völlig unbekanntes Archivmaterial und andere zuvor ignorierte Dokumente herangezogen, um Arendt in ihrer Zeit darzustellen. Zudem wird die Familiengeschichte von Hannah Arendt in Königsberg ausführlich geschildert.

Daraus ergeben sich neue Perspektiven auf Arendts revolutionäres Denken. Thomas Meyers Biografie ist der Ausgangspunkt für eine notwendige Neubewertung von Arendts Leben und Werk.

Prof. Dr. Thomas Meyer studierte, promovierte und habilitierte sich an der Ludwigs-Maximilians-Universität München. Seit 2020 ist er dort apl. Professor am Lehrstuhl für Metaphysik. Neben seiner 2023 erschienenen Biografie über Hannah Arendt editiert er ihre Werke auch in einer auf zwölf Bände angelegten Studienausgabe.

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Oktober 2024

OKT 10.

Ausstellungseröffnung

„Deutsche Minderheit in Rumänien. Geschichte und Gegenwart im vereinten Europa“

Ausstellung des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien

Veranstaltungstermin: Donnerstag, 10. Oktober 2024, 18.00 Uhr

Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Grußworte: Prof. Dr. Andreas Otto Weber (HDO), Dr. Petra Loibl MdL (Aussiedler- und Vertriebenenbeauftragte), Prof. Dr. Bernd Fabritius (BdV Vorsitzender), Peter Dietmar Leber (Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V.), Bernhard Fackelmann (Kulturwerk der Banater Schwaben e.V.)

Ausstellungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Ausstellungszeitraum: Freitag, 11. Oktober – Freitag, 13. Dezember 2024

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag (werktags) 10.00 bis 20.00 Uhr

In Kooperation mit: Orts- und Kreisgruppe des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.

Empfang mit dem siebenbürgischen Buffet der Orts- und Kreisgruppe München des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.

Anmeldung erforderlich: telefonisch unter 089-449993-0 oder per E-Mail unter poststelle(at)hdo.bayern.de

Das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien hat mit Unterstützung der Deutschen Botschaft in Bukarest eine Ausstellung über die deutsche Minderheit in Rumänien konzipiert, die die Kultur, Geschichte und Tradition dieser Gruppe über 850 Jahre zeigt.

Die Ausstellung umfasst alle heute in Rumänien lebenden deutschen Volksgruppen von den Siebenbürger Sachsen und Landlern, über die Banater und Sathmarschwaben bis zu den Berglanddeutschen, Zipsern, Bukowinadeutschen und Dobrudschadeutschen.

Beginnend mit dem 12. Jahrhundert, als die ersten deutschen Siedler in das Gebiet des heutigen Rumäniens kamen, bis in die Gegenwart, in der mit Klaus Johannis ein Vertreter der deutschen Minderheit Präsident des Landes ist, zeigt die Ausstellung historische Umbrüche und Kontinuitäten. Dabei werden die unterschiedlichen Wege und Herkunftsgebiete, aus denen deutschsprachige Menschen nach Rumänien kamen, ebenso vorgestellt wie ihre gemeinsame Geschichte als Minderheit in Rumänien seit 1918. Auch das reiche Kulturerbe der Rumäniendeutschen und ihre Rolle als Vermittler in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie in den Beziehungen zu Deutschland sind Teil der Präsentation.

OKT 11.

Dies academicus

„Heimat in Gefahr – dies Land bleibt deutsch“. Abstimmungen zur Staatszugehörigkeit nach dem Versailler Vertrag

Veranstaltungstermin: Freitag, 11. Oktober 2024, 14.00–18.00 Uhr

Veranstaltungsort: Ludwig-Maximilians-Universität München, Hörsaal B001, Oettingenstraße 67, 80538 München

Referenten: PD Dr. Heinz Starkulla (München), Professor Dr. Ryszard Kaczmarek (Kattowitz), Professor Dr. Jörn Leonhard (Freiburg)

Moderation: Professor Dr. Andreas Otto Weber (HDO)

In Kooperation mit: Arbeitsgemeinschaft für ost- und westpreußische Landeskunde der LMU München

Anmeldung erforderlich: 089/449993-0 telefonisch oder poststelle(at)hdo.bayern.de per E-Mail

Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg bürdete der Versailler Vertrag dem Deutschen Reich mitsamt der Kriegsschuld hohe Lasten auf: Das Land wurde entwaffnet und in Teilen besetzt; immense Reparationen wurden gefordert; weite Gebiete im Westen und im Osten waren an Nachbarstaaten abzutreten, vornehmlich Elsass-Lothringen an Frankreich und der „Korridor“ an Polen. Für einige Landstriche sah der Vertrag Abstimmungen vor, so auch in Teilen West- und Ostpreußens sowie in Oberschlesien. Hier sollte die Bevölkerung darüber entscheiden, ob sie mit ihrer Heimat bei Deutschland verbleiben oder Polen zugeschlagen werden wollte.

Die Abstimmungen gingen in den genannten Gebieten für Deutschland aus, und das wurde von den Siegermächten – außer für Ost-Oberschlesien – so akzeptiert. Das freilich ist seit 1945 nur noch ein Abschnitt aus dem Geschichtsbuch, denn die Abstimmungsgebiete liegen weit ostwärts der Oder-Neiße-Linie. Aber das heißt nicht, dass es heute nicht mehr lohnt, auf diese Ereignisse mitsamt ihren Voraussetzungen und Folgen zurückzuschauen.

Denn in ihnen zeichnen sich wie in einem Brennglas politische Konflikte, hasserfüllte Feindbilder und blutige Kämpfe ab, die das Verhältnis von Polen und Deutschen für lange Zeit geprägt haben und die womöglich noch heute – wenn auch eher im Verborgenen – nachwirken. In einem Europa, das zusammengehören will, und noch mehr in einem Europa, dessen Zusammengehörigkeitsgefühl neuerdings auch stark auf die Probe gestellt wird, lässt sich daraus zweifellos einiges lernen, wie Feindschaft zwischen Völkern gesät wird, und was wir heute anders und besser machen können.

Drei Referate konturieren die Tagung: Jörn Leonhard legt Zustandekommen und Folgen der Abstimmungen dar; Heinz Starkulla jr. skizziert die deutsche und polnische Propaganda für die Abstimmung; Ryszard Kaczmarek schildert die Kämpfe der deutschen Freikorps und die polnischen Aufstände der damaligen Zeit.

Professor Dr. Jörn Leonhard ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte Europas bis ins 20. Jahrhundert und die Geschichte von Krieg und Frieden. Er erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt den renommierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis.

Priv.-Doz. Dr. Heinz Starkulla jr. ist Vorsitzender der AG für ost- und westpreußische Landeskunde der Ludwigs-Maximilians-Universität München sowie Mitglied des Instituts für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der LMU. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Kommunikationsgeschichte und Propagandaforschung.

Professor Dr. Ryszard Kaczmarek ist Inhaber des Lehrstuhls für Archivistik und Geschichte Schlesiens an der Schlesischen Universität Katowice / Kattowitz und Leiter des dortigen Instituts für Regionalforschungen der Schlesischen Bibliothek. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört die Geschichte Oberschlesiens im 19. und 20. Jahrhundert.

OKT 15.

Buchpräsentation

„Die zwei Gesichter der Zerstörung. Raphael Lemkins UN-Genozidkonvention und die Vertreibung der Deutschen“ (2023)

Veranstaltungstermin: Dienstag, 15. Oktober 2024, 19.00 Uhr

Referent: Professor Dr. Manfred Kittel (Berlin)

Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Raphael Lemkin, der polnisch-jüdische Vater der UN-Völkermordkonvention von 1948, sah auch in der Vertreibung von 14 Millionen Deutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges einen Genozid. Dieser begann für ihn nicht erst bei der physischen »Ausrottung« ganzer Völker, sondern bedeutete »Zerstörung nationaler Gruppen als solcher« in ihrer sozialen Existenz. Der Deutsche Bundestag schloss sich 1954 beim Beitritt zur UN-Konvention von der CDU bis zur SPD Lemkins breitem Genozidbegriff an.

Mit wachsender Bedeutung des Holocausts in der Erinnerungskultur wurden später in Deutschland Völkermord und Judenvernichtung zeitweilig gleichgesetzt. Der Boom der Kolonialismus-Bewältigung führte jedoch erneut zu einem Begriffswandel. 2021 erkannte die Bundesregierung den Genozid an den Herero im früheren Deutsch-Südwestafrika an. Im vergleichenden Blick auf »ethnische Säuberungen« bis hin zu Putins Krieg gegen die ukrainische Nation heute diskutiert das Buch die »zwei Gesichter« des Genozids zwischen Ausrottung und Zerstörung.

Professor Dr. Manfred Kittel (geb. 1962 in Großhaslach, Mittelfranken) ist Historiker und Professor an der Universität Regensburg. 2009–2014 war er Gründungsdirektor der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung (Berlin). Kittel ist u.a. Vorsitzender des Beirats am Haus des Deutschen Ostens (HDO) München und Mitglied der Preußischen Historischen Kommission (PHK). Von Manfred Kittel liegen u.a. vor: Die Legende von der „zweiten Schuld“. Vergangenheitsbewältigung in der Ära Adenauer (1993); Provinz zwischen Reich und Republik. Politische Mentalitäten in Deutschland und Frankreich 1918–1933/36 (2000); Nach Nürnberg und Tokio. „Vergangenheitsbewältigung“ in Japan und Westdeutschland 1945 bis 1968 (2004); Vertreibung der Vertriebenen? Der historische deutsche Osten in der Erinnerungskultur der Bundesrepublik (1961–1982) (2007); Bayerns „fünfter Stamm“. Schlesier, Ostpreußen und viele andere Vertriebenengruppen im integrationspolitischen Vergleich mit den Sudetendeutschen (2010); (mit Horst Möller, Jiřjí Pešek und Oldrich Tůma): Deutschsprachige Minderheiten 1945. Ein europäischer Vergleich (2006).

OKT 19.

Lange Nacht der Münchner Museen

Veranstaltungstermin: Samstag, 19. Oktober 2024, 18.00 – 1.00 Uhr

Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Eintritt: 20 Euro (inkl. Eintritt zu allen beteiligten Häusern und Fahrkarte mit den Shuttlebussen); Vorverkauf ab Mitte September im HDO

OKT 24.

Buchpräsentation und Podiumsgespräch

„Ungehört – Die Geschichte der Frauen. Flucht, Vertreibung, Integration“

Veranstaltungstermin: Donnerstag, 24. Oktober 2024, 19.00 Uhr

Teilnehmerin: Professor Dr. Marita Krauss (Pöcking)

Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

In Kooperation mit: Volk Verlag München

Ob bei der Flucht vor Kriegsende oder während der erzwungenen Vertreibung – das Verlassen der Heimat war keine geplante Ausreise. Es waren vor allem Frauen, die sich auf den Weg machen mussten. Mütter und Großmütter, Schwestern und Tanten – zusammen mit Kindern und Alten begaben sie sich auf die Reise ins Ungewisse. Sie mussten – häufig in großer Eile – alle wichtigen Habseligkeiten zusammenpacken, die Fluchtroute planen und all ihre Kräfte darauf verwenden, Nahrung für die Familie zu organisieren und sich selbst und dieTöchter vor sexuellen Übergriffen zu schützen.

Am Ende des beschwerlichen Wegs stand das Leben in rundum beengten Verhältnissen. Der Alltag musste neu organisiert, Konflikte bei der Einquartierung gelöst, Verwandte ausfindig gemacht und Lebensmittel beschafft werden. Viele Männer waren gefallen oder noch nicht aus dem Krieg zurückgekehrt und die Hauptverantwortung lastete weiterhin auf den Schultern der Frauen. Zum schmerzlichen Heimatverlust und dem Ringen um ein neues Zuhause kamen u.a. die Benachteiligungen auf dem Arbeits- wie auf dem umkämpften Heiratsmarkt. Die Publikation beleuchtet die Zeit des ausgehenden Weltkriegs, über die entbehrungsreichen Nachkriegsjahre bis in die 1950er und 1960er Jahre.

Dr. Lilia Antipow ist Historikerin, Slavistin, Übersetzerin, Ausstellungs- und Filmkuratorin. Seit 2018 leitet sie die Öffentlichkeits-, Medien- und Pressearbeit sowie der Bibliothek im Haus des Deutschen Ostens (HDO) München.

Patricia Erkenberg M.A. ist Mitarbeiterin im Sachgebiet Kultur- und Bildungsarbeit im Haus des Deutschen Ostens (HDO) München.

Professor Dr. Andreas Otto Weber, Direktor des Hauses des Deutschen Ostens (HDO) München und Professor für Bayerische und Fränkische Landesgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Professor Dr. Marita Krauss (geb. 1956) war 2008–2023 Professorin an der Universität Augsburg und 2012–2023 Vorstandsvorsitzende des Bukowina-Instituts an der gleichen Universität. Marita Krauss ist Verfasserin von zahlreichen Studien, u.a. Nachkriegskultur in München. Münchner städtische Kulturpolitik 1945-1954 (1985); Heimkehr in ein fremdes Land. Geschichte der Remigration nach 1945, München (Verlag C.H. Beck) 2001 (196 S., 18 Abb.). Sie ist außerdem Mitherausgeberin von: Integrationen. Vertriebene in den deutschen Ländern nach 1945 (2008); Erinnerungskultur und Lebensläufe. Vertriebene zwischen Bayern und Böhmen im 20. Jahrhundert-grenzüberschreitenden Perspektiven (2013).

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November 2024

NOV 5.

Konzert/Kabarett

„Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben…“

Veranstaltungstermin: Dienstag, 5. November 2024, 19.00 Uhr

Künstler: Andreas Bittl (München)

Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Unter dem Titel „Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben“, einem Schiller-Zitat, haben die Kabarettisten Helmut Qualtinger (geb. 1928 in Wien; gest. 1986 ebenda) und Carl Merz (geb. 1906 in Kronstadt, Siebenbürgen; gest. 1979 in Wien) eine sehr humorvoll- hintersinnige Charakterstudie abgeliefert, die Schauspieler von ihrer eher unbekannten Seite zeigen.

Passend zu Qualtinger und Merz bettet Andreas Bittl diesen Text in wienerische Musik ein. Neben kleinen Operettenschmankerln – von „Weißes Rössl“ bis Jacques Offenbach – wird auch viel aus dem Œuvre des bedeutenden Wiener-Lieder-Komponisten Hermann Leopoldi zu hören sein, z.B. „Die Novaks aus Prag“. Für die geschmackliche Abrundung gibt schlussendlich auch Georg Kreisler seinen beißenden Senf dazu.

Andreas Bittl absolvierte eine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Er spielte u.a. am Burgtheater Wien, am Bayerischen Staatsschauspiel, am Bochumer Schauspielhaus und am Residenztheater München. Auch in Film und Fernsehen ist er immer wieder zu sehen, u.a. beim „Tatort“, den „Rosenheim Cops“ und „Forsthaus Falkenau“.

NOV 7.

Begleitprogramm zur Ausstellung

Führung durch die Ausstellung „Deutsche Minderheit in Rumänien“

Veranstaltungstermin: Donnerstag, 7. November 2024, 17.00 Uhr

Referent: Dr. Konrad Gündisch (München)

Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

NOV 14.

Buchpräsentation

„Die Königstraße in Königsberg i. Pr.. Aus der Geschichte einzelner Grundstücke und ihrer Eigentümer vom späten 17. bis ins frühe 19. Jahrhundert“ (2023)

Veranstaltungstermin: Donnerstag, 14. November 2024, 19.30 Uhr

Referent: Wulf D. Wagner (Berlin/Palermo).

Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

In Kooperation mit: Deutsche Burgenvereinigung e.V.

Zwischen Feldern nordöstlich der Altstadt Königsberg lagen zu Beginn des 17. Jahrhunderts nur der herzoglich-kurfürstliche Schirrhof, der Jägerhof und wenige Bauernhöfe. Mehr und mehr wurden seit den 1660er Jahren entlang eines Landweges Grundstücke von Adligen und Bürgern bebaut. So entstand die spätere Königstraße im Viertel Neue Sorge.

Wulf D. Wagner zeichnet anhand der Hausbücher Königsbergs und anderer Archivalien die Entwicklung der Straße und die Geschichte ihrer 101 Grundstücke vom späten 17. bis ins frühe 19. Jahrhundert nach. Die Straße war geprägt von dem Zusammenleben aller Schichten: Die adlige Witwe lebte neben der Bäckersfrau, der Professor neben dem Gastwirt, der Chirurg neben dem Lustgärtner, der königliche Amtsträger neben dem reichen Fuhrmann. Dazwischen besaß die Gräfin Dönhoff einen großen Garten, die Grafen Dohna vererbpachteten Kleingrundstücke, ein Kalnein baute ein Mietshaus, ein Bolschwing wurde zum Bauspekulanten, eine Leinenfabrik machte Pleite. Die Reformierten erhielten ihren Friedhof und der französisch-reformierten Gemeinde ließ Friedrich Wilhelm I. hier ihre Kirche bauen.

So wird im Rundgang durch die Straße die gesellschaftliche Vielfalt Königsbergs erlebbar.

Wulf D. Wagner (geb. 1969) ist freiberuflicher Architekturhistoriker mit Forschungsthemen zum ostpreußischen Adel, den Gütern der Provinz und zur Baugeschichte Königsbergs, so zum Königsberger Schloss.

NOV 21.

Podiumsgespräch

Die Sprache zwischen Übersetzung und Überwindung

Veranstaltungstermin: Donnerstag, 21. November 2024, 19.00 Uhr

Teilnehmer: Hellmut Seiler (Backnang), Georg Aescht (Bonn)

Moderation: Dr. Enikő Dácz (München)

Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

In Kooperation mit: Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. Logo IKGS/BKM

Gefördert von: Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen e.V. und Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales

Die deutsche Minderheit in Rumänien ist seit jeher ein Bindeglied zwischen Ost und West. Sie hat über viele Jahrhunderte nicht nur Wissen und kulturelle Praktiken aus dem deutschsprachigen Raum in die Region gebracht, sondern auch eine Vermittlerrolle in die umgekehrte Richtung eingenommen. Auf dem literarischen Gebiet ist die Transferrolle besonders intensiv gewesen.

Georg Aescht und Hellmut Seiler gehören zu den Übersetzern, die diese Vermittlerrolle von der rumänischen Sprache und Kultur in die deutsche seit Jahrzehnten einnehmen. Im Gespräch gehen sie auf die Rolle der Minderheiten in solchen Übersetzungsprozessen ein. Sie sprechen über die sprachlichen, kulturellen und politischen Herausforderungen der Vermittlungsarbeit, berichten Heiteres und Trauriges aus ihren Übersetzungswerkstätten und lesen einige ausgewählte Texte vor.

Georg Aescht (geb. 1953) studierte Germanistik und Anglistik in Klausenburg/Cluj (Rumänien), wo er danach als Lehrer tätig war. Daneben verfasste er literaturkritische Beiträge in deutschsprachigen Publikationen, übersetzte rumänische Autoren und arbeitete an den Gymnasiallehrbüchern für deutsche Literatur mit. 1984 reiste er in die Bundesrepublik aus, wo er u.a. als Redakteur bei der Bonner Stiftung Ostdeutscher Kulturrat arbeitete und die „Kulturpolitische Korrespondenz“ redigierte. Neben seiner feuilletonistisch-publizistischen Tätigkeit hat er Bücher von Ion Agârbiceanu, Gabriela Adameșteanu, Ana Blandiana, Lucian Boia, Filip Florian, Claudiu Komartin, Norman Manea, Gellu Naum, Alexandru Papilian, Ioana Pârvulescu, Andrei Pleșu, Liviu Rebreanu, Mihail Sebastian und Alexandru Vona aus dem Rumänischen bzw. Französischen übersetzt und war als Herausgeber tätig.

Hellmut Seiler (geb. 1953) studierte Germanistik und Anglistik in Hermannstadt/Sibiu (Rumänien) und war danach Lehrer in Neumarkt/Târgu-Mureş. Von 1985 bis 1988 wurde er mit Berufs- und Publikationsverbot belegt, seither lebt in Deutschland, wo er bis zum Renteneintritt als Lehrer arbeitete. Bereits in Rumänien verfasste er Gedichte, auf „die einsamkeit der stühle“ (1982 herausgegeben in Klausenburg) folgten in der Bundesrepublik zahlreiche weitere Gedichtbände. 2021 hat er in seiner Anthologie „Schwebebrücken aus Papier. Rumänische Lyrik der Gegenwart“ 36 rumänische Autorinnen und Autoren vorgestellt und übersetzt, darüber hinaus hat er einige Bände zeitgenössische rumänische experimentelle Prosa sowie Lyrik ins Deutsche übertragen. 2019 initiierte er den „Rolf-Bossert-Gedächtnispreis“ für Lyrik. Seit dem Adam-Müller-Guttenbrunn-Preis 1984 wurden Hellmut Seiler mehrere Preise zugedacht, zuletzt der Siebenbürgisch-Sächsische Kulturpreis 2024.

Dr. Enikő Dácz ist Kulturwissenschaftlerin und Germanistin, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Stellvertreterin des Direktors am IKGS – Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München. Ihre Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die deutschsprachigen Literaturen in Zentraleuropa, postimperiale Narrative und interethnische Beziehungen.

NOV 26.

Lesung

Ungarndeutsche Schreibgeheimnisse – Lesung und Gespräch mit Robert Becker und Josef Michaelis

Veranstaltungstermin: Dienstag 26. November 2024, 19.00 Uhr

Referenten: Robert Becker (Pécs/Fünfkirchen) und Josef Michelis (Somberek/Schomberg)

Moderation: Dr. Silvia Petzoldt (Erfurt), Dr. Judith Klein (Paris/Osnabrück)

Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

In Kooperation mit: Verband ungarndeutscher Autoren und Künstler (Budapest), Ungarisches Kulturzentrum (Stuttgart)

Das literarische Schaffen ungarndeutscher Autorinnen und Autoren im gegenwärtigen Ungarn verläuft jenseits des Mainstreams und ist deshalb wenig bekannt. Dabei offenbart es einen interessanten Rückbezug auf die Sprache von Minderheiten sowie die individuelle lokale Verortung einerseits und die sprachliche Verarbeitung allgemeiner Identitätsfragen andererseits. Seit den 1970er Jahren entfaltete sich in Ungarn nach jahrelanger politischer Unterdrückung eine rege deutschsprachige Kultur- und Literaturszene. In jedem Genre entstanden Texte – vor allem in der Lyrik, aber auch in der Prosa- und in der Kinderliteratur. Über ihre Schreibgeheimnisse und ihren Bezug zur ungarndeutschen Kultur erzählen Josef Michaelis und Robert Becker. Im Rahmen von Leseproben werden Einblicke in ihr aktuelles Schaffen gegeben und das Publikum eingeladen, im Gespräch über die Zukunft der ungarndeutschen Literatur nachzudenken.

Robert Becker wurde 1970 in Fünfkirchen/Pécs geboren und ist in erster Linie als Journalist und Dichter bekannt. Er verfasst seine Texte sowohl in deutscher als auch in ungarischer Sprache. Sein Gedichtband „Faltertanz“ (1997) wurde 1999 auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert. Mit seinem Mundartmärchenbuch „Ti Hausschlange“ (2023) will er zur Revitalisierung der deutschen Mundarten in Ungarn beitragen. Becker ist Vorsitzender der Literatursektion des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler (VUdAK).

Josef Michaelis wurde 1955 als Sohn einer ungarndeutschen Bauernfamilie in Schomberg/Somberek geboren und ist in erster Linie als Autor von Kinderbüchern bekannt. Seit 1976 verfasste er zahlreiche Gedichte, Märchen und Erzählungen. Sein Gedichtband „Regenbogen“ (2021) trägt einmal mehr zur Sprachförderung in Ungarn bei. Michaelis gilt als einer der wichtigsten Vertreter der ungarndeutschen Literaturszene.

Dr. Silvia Petzoldt promovierte in Jena über Minderheitenliteraturen in Siebenbürgen in der kommunistischen Epoche.

Dr. Judit Klein beschäftigt sich in erster Linie mit der Geschichte deutschsprachiger Minderheitenmedien in Ungarn.

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Dezember 2024

DEZ 3.

Buchpräsentation und Podiumsgespräch

„Siebenbürgen – Wurzeln der Sehnsucht“ (2024)

Veranstaltungstermin: Dienstag, 3. Dezember 2024, 19.00 Uhr

Referent: Alexander Hauptkorn (München)

Moderation: Heidi Mößner (München)

Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

In Kooperation: Orts- und Kreisgruppe des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.

Das Projekt "Siebenbürgen – Wurzeln der Sehnsucht", das im Rahmen der Ausstellung „Deutsche Minderheit in Rumänien“ vorgestellt wird, bezeichnet Alexander Hauptkorn als sein „Herzensprojekt“. Es entspringe seiner Suche nach Selbstfindung und der Verarbeitung von Verlust und Trauer.

Der Tod seiner Mutter war eine Wunde, die er lange Zeit nicht heilen konnte. Doch dieses Projekt gab ihm den Raum, sich mit meinem Schmerz auseinanderzusetzen. Durch die Kombination von Grafikdesign, Illustration und der Kreation von Lego-Modellen beleuchtet er die Schönheit und Geschichte Siebenbürgens. Es ist eine Hommage an diese Region, insbesondere an die Siebenbürger Sächsinnen – die Frauen, Großmütter und vor allem die Mütter, die die siebenbürgisch-sächsische Kultur und seine ganz persönliche Geschichte geprägt haben.

Alexander Hauptkorn Ziel ist es, „die kulturelle Identität Siebenbürgens lebendig zu halten und die Erzählungen und Erinnerungen an kommende Generationen weiterzugeben“. Er „möchte das Publikum einladen, auf eine emotionale Reise zu gehen, die sowohl die Trauer und den Verlust als auch die Kraft der Erinnerung und Hoffnung widerspiegelt.“

Alexander Hauptkorn ist 1989 in München geboren, seine Wurzeln liegen jedoch in Siebenbürgen. Nach seiner Diplomprüfung als Grafikdesigner 2010 arbeitet ich für verschiedene renommierte Agenturen. Im letzten Jahr wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit. Sein Ziel als Künstler und Gestalter ist es, Emotionen zu wecken und auch schwierige Themen wie Tod und Trauer zu thematisieren. 2022 gewann er die RTL-Show „Lego Masters“, was ihm Anerkennung als „kreativer Kopf“ einbrachte.

DEZ 6.

Lesungen und Podiumsgespräch

Frauen schreiben Geschichte(n) IV.

Krimis mit Schuss!: Lioba Werrelmann und Beate Sauer

Referentinnen: Lioba Werrelmann (Berlin), Beate Sauer (Bonn)

Moderation: Patricia Erkenberg (HDO)

Veranstaltungstermin: Freitag, 6. Dezember 2024, 17.00 Uhr

Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Eintritt: 10 Euro (inklusive Getränk „mit Schuss“ und kleinem Snack)

Anmeldung erforderlich: telefonisch unter 089-449993-0 oder per E-Mail unter poststelle(at)hdo.bayern.de

Lioba Werrelmann und Beate Sauer sind Gäste der vierten Ausgabe der HDO-Lesereihe „Frauen schreiben Geschichte(n)“. Sie findet seit 2021 in verschiedenen Formaten statt. Zusammen mit dem Onlineprojekt „Autorinnen lesen!“ bietet sie ein Forum für Schriftstellerinnen aus Deutschland und dem östlichen Europa. Nachdem bei den bisherigen Ausgaben Romane, Erzählungen und Lyrik vorgestellt wurden, steht diesmal ein ganz anderes Genre im Fokus: der Kriminalroman. Krimis sind tatsächlich das beliebteste Buchgenre in Deutschland, von keinem anderen werden mehr Bücher verkauft. Jährlich erscheinen rund 1200 neue Krimis im deutschsprachigen Raum und angeblich sind 70% der Leserinnen weiblich. Die Vielfalt der Themen ist dabei erstaunlich, wobei sich immer wieder Trends herausbilden. Regionalkrimis erfreuen sich schon sehr lange großer Beliebtheit und auch historische Kriminalromane haben nicht erst seit dem Erfolg von Volker Kutscher Aufwind. In beiden Kategorien finden sich nun auch Themen der Deutschen aus und im östlichen Europa, die wir mit dieser Ausgabe der Lesereihe aufgreifen möchten.

„Tod in Siebenbürgen“ (2023) und „Tödlicher Winter“ (2024) – Lesung mit Lioba Werrelmann

 

„Tod in Siebenbürgen“: Seit Jahrzehnten hat Paul Schwartzmüller Rumänien, das Land seiner Kindheit, nicht mehr besucht. Nun macht sich der Investigativjournalist auf den Weg nach Siebenbürgen, um das Erbe seiner kürzlich verstorbenen Tante anzutreten.

 

Als er in Siebenbürgen ankommt, schlägt ihm zunächst wenig Begeisterung entgegen. Nur Sorin, Pauls Freund aus Kindheitstagen, empfängt ihn herzlich. Als man auf dem sagenumwobenen Dracula-Schloss Bran einen Touristen tot auffindet, wird ausgerechnet Sorin zum Hauptverdächtigen – und Paul stellt selbst Ermittlungen an. Dabei wird er auch mit seiner eigenen Familiengeschichte konfrontiert.

„Tödlicher Winter“: Winter in Siebenbürgen. Ein eisiger Schneesturm hat das alte Heimatdorf des Journalisten Paul Schwartzmüller fest im Griff. Im Sommer hatte er dort nicht nur in einem Mordfall ermittelt, sondern sich auch in die mysteriöse Maia verliebt – nun steht er, bibbernd vor Kälte und Aufregung, wieder vor ihrem Hoftor. Doch Maia hat in der Zwischenzeit einen anderen Mann geheiratet. Als der kurz darauf tot im Wald gefunden wird, gerät Paul sofort in Verdacht und landet in einer Zelle der trutzigen Kirchenburg. Von dort beobachtet er in den langen Winternächten höchst Seltsames: Im Wald kriechen Menschen durch den Schnee und scheinen etwas zu suchen … Aber was? Und: Haben sie etwas mit dem Toten zu tun?

Lioba Werrelmann (geb. 1970) hat Politische Wissenschaften studiert und ist als Journalistin für verschiedene Tageszeitungen und Radio- und TV-Anstalten tätig, u.a. für WDR und ARD. Für ihren ersten Kriminalroman „Hinterhaus“ gewann sie 2020 den renommierten Friedrich-Glauser-Preis für das beste Debüt.

„Echo der Toten“ (2018) und „Der Hunger der Lebenden“ (2019) – Lesung mit Beate Sauer

„Echo der Toten“: Januar 1947: Über dem Land liegt eine Decke aus Schnee und Eis, zwischen Ruinen kämpfen die Menschen ums Überleben, als in der Eifel ein Mord geschieht. Richard Davies von der britischen Military Police soll das Verbrechen aufklären. Doch der einzige Zeuge ist ein sechsjähriger Junge, der sich weigert zu sprechen. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei in Köln wird Richard zur Seite gestellt. Sie kommt, wie der Junge, aus Ostpreußen und findet einen Zugang zu seiner verletzten Seele. Doch die Erinnerungen an die schrecklichen Erlebnisse während der Flucht sind noch so frisch, dass Friederike an ihrer Kraft zweifelt. Und Richard Davies muss mit Menschen zusammenarbeiten, die schwere Schuld auf sich geladen haben.

„Der Hunger der Lebenden“: Köln, Juni 1947. Eine Hitzewelle plagt die von Krieg und Hunger gezeichnete Stadt. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei untersucht den Mord an einer früheren Kollegin. Die Beamtin überwachte während des Nationalsozialismus die Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in Polizeilichen Jugendschutzlagern. Die Zustände dort gehen Friederike nahe, Erinnerungen an ihre Flucht aus Ostpreußen werden in ihr wach. Der Fall bringt sie und Richard Davies von der Royal Military Police wieder zusammen. Der Offizier Richard schwankt zwischen beruflichem Ethos und seinem Hass auf die Deutschen. Friederike überschreitet einmal mehr ihre Befugnisse, um den Fall aufzuklären.

Beate Sauer (geb. 1966) studierte Philosophie und katholische Theologie und absolvierte eine journalistische Ausbildung. Sie veröffentlich vor allem historische Kriminalromane, in deren Zentrum immer wieder Frauen stehen.

DEZ 6. - 7.

Traditionen

Feier der Heiligen Barbara

Die Feier wird am 4. Dezember begangen, dem Gedenktag der Heiligen Barbara, der bereits seit dem 12. Jahrhundert zum Festtagskalender der katholischen Kirche gehört. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ist der Barbaratag ein Bestandteil der oberschlesischen Festtradition und gilt als einer der bedeutendsten Feiertage im Jahreslauf.

Von Oberschlesien breitete sich der Brauch auch in Mitteldeutschland aus. Die Hl. Barbara steht für Glaubensfestigkeit und gilt als Schutzpatronin der Sterbenden, der Bergleute und der Geologen, der Architekten und der Bauarbeiter sowie der Feuer wehr. Die besondere Verehrung, die der Heiligen in Oberschlesien zukommt, ergibt sich daraus, dass sie auch als Schutzpatronin der Region gilt.

Am Namenstag der Heiligen fanden in oberschlesischen Gebieten Kirchenfeiern, Grubendankfeste und Geselligkeiten statt. In mit Tannen grün geschmückten Zechen häusern sowie in anderen Festräumlichkeiten wurden St. Barbara Altäre oder Barbarabilder aufgestellt. Heute ist es üblich, auch oberschlesische Wappen und Grubenlampen an einer repräsentativen Stelle zu platzieren. Höhepunkt des Barbaratages war und ist ein Bergmannsumzug, der sich aus Musikern, Uniformierten und Nichtuniformierten zusammensetzt.

Die Bergmänner tragen dabei ihre traditionellen Trachten, schwarze Bergmannskittel mit 29 goldenen Knöpfen – die Zahl symbolisiert das Lebensalter der Heiligen – und mit Federbüschen geschmückte Tschakos auf dem Kopf. Es war üblich, aufgeblühte Kirschenzweige seinen Nächsten mit Glückwünschen zu überreichen.

Nach 1945 zelebrieren Schlesier, die infolge von Flucht und Vertreibung nach Deutschland kamen, bei der Barbarafeier die Traditionen der schlesischen Heimat.

In Kooperation mit: Kreisgruppe München der Landsmannschaft der Oberschlesier e. V.

Festgottesdienst zu Ehren der Heiligen Barbara, der Patronin der Bergleute
Veranstaltungstermin: Freitag, 6. Dezember 2024, 17.00 Uhr
Veranstaltungsort: St. Jakobskirche am Anger, St.-Jakobs-Platz 1, 80331 München


Festakt zu Ehren der Heiligen Barbara, der Patronin der Bergleute
Veranstaltungstermin: Samstag, 7. Dezember 2024, 16.00 Uhr
Veranstaltungsort: Adalbert-Stifter-Saal im Kulturforum des Sudetendeutschen Hauses, Hochstraße 8, 81669 München

DEZ 10.

Konzert

„Luschdiche un ernschte Lieder iwer’s Banat“. Eine musikalische Entdeckungsreise

Veranstaltungstermin: Dienstag, 10. Dezember 2024, 19.00 Uhr

Künstler: Dr. Franz Metz (Klavier) und Wilfried Michl (Bariton)

Einführung und Moderation: Dr. des. Michael T. Nusser (München)

Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

In Kooperation mit: Kulturwerk der Banater Schwaben e.V.

Anmeldung erforderlich: telefonisch unter 089-449993-0 oder per E-Mail unter poststelle(at)hdo.bayern.de

So wie die Banater Schwaben keine Schwaben im vollen Sinne des Begriffs sind, so ist auch die banatschwäbische Mundart kein schwäbisches Deutsch. Vielmehr handelt es sich um ein einzigartiges Produkt, das, wie die Banater Schwaben selbst, aus der Verschmelzung verschiedenster deutscher Dialekte bzw. Volksstämme entstand. Dieser Thematik ist die Veranstaltung gewidmet, ohne sich allerdings in linguistischen Abhandlungen zu verlieren. Vielmehr geschieht dies – nach einer kurzen Einführung durch den Kulturreferenten und Leiter des Kulturwerks Banater Schwaben e.V., Dr. des. Michael T. Nusser, – auf musikalischem Wege: Wilfried Michl bietet eine Auswahl von ihm vertonter Gedichte in banatschwäbischer Mundart dar, die aus der Feder seines Schulkameraden aus dem Banater Orzydorf/Orțișoara, Rainer Kierer (geb. 1953), stammen. Dr. Franz Metz übernimmt die Klavierbegleitung. Die CD „Luschdiche un ernschte Lieder iwer’s Banat“ ist in diesem Jahr erschienen und leistet einen wichtigen Beitrag, das dialektale Erbe der Banater Schwaben zu bewahren und einem größeren Publikum zugänglich zu machen.

Anschließend laden die Veranstalter im Rahmen eines Stehempfangs zu Austausch und Gesprächen ein.

Dr. Franz Metz (geb. 1955) ist Organist, Musikwissenschaftler und Dirigent. Er gilt als ausgewiesener Experte der deutschen Musikgeschichte in Südosteuropa. Bis zu seiner Aussiedlung nach Deutschland 1985 war er als Kirchenmusiker und Organist in Temeswar/Timișoara (Banat/Rumänien) tätig. Seit 2000 ist er Organist an der Kirche St. Pius in München. In dem von ihm gegründeten Verlag „Edition Musik Südost“ (München) hat er Werke von unzähligen Banater und südosteuropäischen Komponisten herausgegeben. Zu seinen zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen gehören u.a. „Eine Reise in den Orient. Johann Strauss und seine Konzerte im Banat, in Siebenbürgen und in der Walachei“ (2021) und „Mit frohem Herzen will ich singen. Zur Musikgeschichte der Ungarndeutschen“ (2020).

Wilfried Michl wurde 1953 in Orzydorf/Orțișoara geboren. Nach der Auswanderung nach Deutschland folgte das Studium des Gesangs und der Schulmusik an der Musikhochschule in München. Seit 1989 ist er Musiklehrer (StD) an der Münchner Fachakademie für Sozialpädagogik und gibt regelmäßig Konzerte in Süddeutschland und dem Banat.

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Veranstaltungsarchiv

2021

Programm Juni bis Juli 2021

Programm September bis Dezember 2021

Terminabsagen und Onlineveranstaltungen aufgrund der Corona-Pandemie September bis Dezember 2021

2022

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Programm April bis Juli 2022

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2023

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2024

Programm Januar bis März 2024

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Das komplette Programmheft Mai bis Juli 2024 können Sie hier herunterladen.

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Eine Übersicht über unsere Veranstaltungen der vergangenen Jahre finden Sie in den jeweiligen HDO-Journalen.